8. September 2021
5. März 2021
Hallo Gabi,
nun ist der liebe Glen bereits seit September 2017 bei mir.
Ursprünglich sollte er eigentlich auf seiner Pflegestelle bleiben, aber Glen’s trauriger Blick hat alles ins Rollen gebracht…
Als Glen im Oktober 2016 mit dem Transport aus Bulgarien in Deutschland ankam, sah ich ihn aus dem Transporter kommen: abgemagert, das Fell stumpf und verfilzt und mit großen, vor Angst aufgerissenen, Augen.
Diese Augen sollten mein Schicksal werden, denn ich habe seinen Blick, als er an mir vorbeilief, sich umdrehte und mich ansah, nicht vergessen können. Was mag der Arme in seinem Leben schon alles erlebt haben? So kam es wie es kommen sollte….
Ich hielt mit der Pflegestelle Kontakt, denn ich hatte zur gleichen Zeit auch Kater ROMEO, der mit mehreren Katzen aus Schumen kam, bei mir (zuerst zur Pflege) aufgenommen.
Immer wieder sah ich den Blick von Glen vor mir und erkundigte mich nach ihm, der ein sehr scheuer Angsthund war und sich durch die ständig wechselnden Junghunde auf der Pflegestelle immer mehr zurückzog.
Der Trubel war einfach zu viel für den Senior. Auch nutzte er jede Gelegenheit, um auszubüchsen - das auch ein Zeichen ist, dass er sich nicht wohlfühlt.
Es sollte noch ein paar Monate dauern, bis der Weg für Glen bei mir frei war - beruflich und privat – hier musste das Grundstück zuerst zeit- und materialaufwendig hundesicher hergerichtet werden, denn ein Hund war bis dahin eigentlich noch nie ein Thema bei mir gewesen.
Im September 2017 war es dann endlich soweit: ich holte Glen von seiner Pflegestelle ab. Ich weiß nicht, wer von uns beiden aufgeregter war, denn Glen ist mein erster Hund und dann gleich ein nicht ganz einfacher. Er hat ganz vorsichtig an meiner Hand geschnuppert und sah mich eben mit diesem Blick an – so nach dem Motto „nimm mich mit“. Die 1,5 stündige Fahrt verlief ohne Probleme. Vorsichtig hat er sein neues Zuhause erkundet. Die ersten 5 Nächte haben wir gemeinsam auf der Couch verbracht. Alle verliefen ganz ruhig und problemlos.
Glen hat sich relativ schnell bei mir eingelebt – er genoss sichtlich die Ruhe. Es war eine Freude, ihm bei unseren Gassirunden an der Schleppleine zuzuschauen wie er mehr und mehr seine Umwelt wahrnahm. Jeder Grashalm wurde begrüßt und die Hundezeitung ausgiebig gelesen. Er spürte, dass wir es alle nur gut mit ihm meinen und so fasste er immer mehr Vertrauen.
Mit meinen, inzwischen drei Katzen, gab es keine Probleme. Klein-Leila schmiegte sich gerne an ihn und Glen ließ sie gewähren. Romeo ist ein Kampfschmuser und Josie hat sich als Chefin geoutet. Vor ihr hat Glen Respekt.
Glen war nach wie vor sehr vorsichtig und schreckhaft. Auch war es eine große Herausforderung, an einer Mülltonne vorbeizulaufen und auf dem kurzen Weg zum Feld waren es immerhin 5 Stück. Wir mussten mitten auf der Straßen laufen, denn Panik stand in seinen Augen. Alles Ungewohnte, das nicht im Tagesablauf war, machte ihm Angst.
Ich holte mir Rat bei einer sehr versierten Hundetrainerin, die mir ganz einfache Übungen zeigte, wie wir das Hindernis gemeinsam bewältigen können. Und siehe da, nach 3 Einzelstunden war die Schale geknackt 😊 Glen ging an den Mülltonnen vorbei!
Nachdem wir diese Hürde genommen hatten, gingen wir an das Thema „Laufen ohne Leine“ - es wurde mir prophezeit, dass ich Glen nie von der Leine lassen könnte…
Nach 7 Monaten besuchte ich meine Freundin und wir gingen in einem riesengroßen eingezäunten Areal mit unseren beiden Hunden spazieren. Sie ist sehr hundeerfahren, schaute sich sein Verhalten länger an und meinte, dass Glen nun bestimmt soweit wäre und machte die Leine ab. Ich verfiel in Schockstarre und schickte Stoßgebete nach oben, dass er nicht wegläuft. Meine Angst war völlig unbegründet. Glen lief ein paar Schritte mit dem anderen Hund vor, wartete auf uns und war überglücklich. Mir liefen die Tränen vor Freude…das sind DIE Momente, die zeigen, dass es JEDER Hund verdient hat, eine 2. Chance auf ein besseres Leben zu bekommen!
Ab diesem Tag fing für Glen nochmals ein neues Leben an.
Es war einfach eine Freude, dass er auf seine alten Tage nochmals aufblüht, denn es war nicht klar, ob er noch lange bei mir bleibt.
Leider stellte sich nach kurzer Zeit beim Gesundheitscheckup heraus, dass Glen Ehrlichiose positiv und schon sehr nierenkrank ist. Die Werte waren gar nicht gut. Er fraß schlecht, was aber auch an seinem Zahnstatus lag. Es saßen ein paar Zähne unter Eiter, die leider entfernt werden musste. Er war so tapfer und steckte die Narkose zum Glück gut weg.
Ich ließ mich umfangreich bei einer ortsansässigen Ernährungsberaterin für Hunde beraten. Sie gab mir wertvolle Tipps, die ich auch gerne detailiert weitergebe wenn jemand Interesse hat.
Glen bekommt Nierenfutter, etwas (abgewogenes) Frischfleisch (zu viel darf er leider nicht wegen dem Eiweißgehalt/Protein), einen Phosphatbinder und eine Nierenkräutermischung, die die Nieren bei der Ausleitung der Schadstoffe unterstützen. Der SDMA Wert ist inzwischen auf 0,85 gesunken (Obergrenze bei 0,65).
Inzwischen ist er im 13. Lebensjahr und muss nun auch Tabletten für die Schilddrüse und Herz/Blutdruck nehmen. Seit ein paar Wochen habe ich festgestellt, dass er die Treppe gar nicht mehr laufen will. Er erhält ein homöopathisches Mittel für den Bewegungsapparat und jetzt geht das Aufstehen auch wieder besser; die Treppen meidet er immer noch. Nun schläft er auch im Ergeschoss.
Beim Gassigehen merkt man davon nicht und er rennt sogar mit dem Zweithund. Es gibt auch noch einen großen Hund (Blue), der Glen aus seiner Reserve lockt – schwanzwedelnd rennt er auf ihn zu und posiert sich vor ihm, springt um ihn herum und schnuppert freudig. Ein „richtiges Spielen“ ist es zwar nicht, aber ein Riesenfortschritt für Glen.
Ballspielen mag Glen leider nicht – lieber schnüffelt er in jeder Ecke.
Oft wurde ich bei den Gassirunden angesprochen und gefragt, ob ich einen anderen Hund hätte – es wäre erstaunlich wie sich Glen entwickelt hat.
Inzwischen ist Glen 3,5 Jahre bei mir. Seit 2 Jahren hat sich auch noch Luna, ein (großer) Chihuahua bei mir eingeschlichen – ihren großen Froschaugen konnte ich auch nicht widerstehen 😊
Auf Glens Betreuungsstelle, wo er bis vor einem Jahr 1x/ Woche regelmäßig war, lernte er Luna in 9 Monaten kennen. Beide ruhig, schüchtern und etwas ängstlich – das perfekte Duo!
Sie kuscheln sich gerne auf der Couch aneinander und Glen hat sich durch Luna noch mehr geöffnet, fordert seine Streicheleinheiten ein und gemeinsam sind sie ein tolles Team – sie profitieren beide voneinander und wenn sie nebeneinander vor mir stehen und mich erwartungsvoll ansehen, geht mir das Herz auf…
Nun heißt es Daumen drücken für die nächste Blutuntersuchung. Wenn wir den Wert weiterhin stabil halten können und nichts Gravierendes hinzukommt, können wir hoffentlich noch ein schöne gemeinsame Zeit erleben. Nach den vielen harten Jahren im Tierheim hat das Glen so was von verdient. Ein zierlicher lieber Juwel, der für sein Durchhaltevermögen belohnt wurde.
11. Februar 2017
Glenn darf auf seiner Pflegestelle bleiben.
22. Oktober 2016
Unser lieber Glenn ist wohlbehalten auf seiner Pflegestelle in Gemünden/Wohra angekommen! Er ist noch etwas verschreckt und zurückhaltend, aber er bekommt nun die Zeit, die er benötigt, um anzukommen!
23. September 2016
Glenn wurde etwa im Februar 2009 geboren und misst knapp 48 cm. Dabei hat er eine zarte Statur. Sein linkes Ohr ist ca. 5 cm eingerissen. Wir wissen nicht, was passiert ist.
Er ist ein ruhiger Vertreter, der sich immer im Hintergrund aufhält und alles beobachtet. Er lässt sich aber auch streicheln, wenn man auf ihn zugeht. Glenn lebt leider schon sehr lange im Tierheim in Schumen.
Anderen Hunden gegenüber verhält er sich auch sehr ruhig und zurückgezogen. Glenn ist ein friedlicher, sanfter Opi, dem wir sehr eine liebevolle Endstelle wünschen, die er nie mehr verlassen muss.
Er ist gechipt, geimpft und kastriert.
21. April 2016
22. Juli 2015
März 2015
Februar 2014