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28. Mai 2019
Ghana ist ein toller, sportlicher Hund – doch hat (noch) Angst vor Männern
Schönheit liegt im Auge des Betrachters: Zwar hat Ghana schiefe Fangzähnchen und ihr Gesicht ist, obwohl erst zwei Jahre jung, grau meliert – so dass eine Spaziergängerin, auf die wir trafen, spontan und mit einem Augenzwinkern sagte: „Sie sieht aus, als sei sie hundertjährig“ –, doch ist die kleine Maus eine ganz fidele Sympathieträgerin. „Ein Schnauzer-Mix“, hat sie ein anderer Passant sofort identifiziert und begeistert von seiner eigenen, mittlerweile verstorbenen Hündin erzählt, die Ghana sehr ähnlich war: „Diese Mischung wird alt“, fügte er mit einem wehmütigen Lächeln hinzu.
Ghana ist eine liebe, mit Artgenossen verträgliche und sportliche Hündin, die ausgedehnte Spaziergänge mit viel Aktion in der freien Natur liebt. An der langen Schleppleine rennt sie für ihr Leben gern, immer auf der Suche nach interessanten Gerüchen und Mäusen, die sie aufstöbern kann. Dabei ist sie „nicht tot zu kriegen“. Ein Zuhause bei einem Menschen, der ihren Bewegungsdrang zu schätzen weiß und auch durch Zickzack-Sprünge von einem Wegesrand zum anderen nicht aus der Ruhe zu bringen ist, der einfach Freude an ihrer Bewegung hat und ihr die Möglichkeit gibt, ihre Power auszuleben und die Welt zu entdecken, wäre ideal. Ghana ist ein schlanker, mittlerweile schon fast athletischer Quirl, schnellen Schrittes unterwegs, doch zu Hause ruhig und mit einem gemütlichen Lager und einem Kauspielzeug zufrieden.
Ghana ist nicht nur schnell, sie neigt auch manchmal zur Panik: Immer dann, wenn ihr etwas Angst macht, geht sie stiften. Das kann so plötzlich und unerwartet passieren, dass sie einem ins Geschirr prescht und dabei sogar „aus Versehen“ weglaufen könnte. Als Auslöser reichen schon ein Müllsack an der Straße, der am Vortag noch nicht dort lag, ein ungewohntes Geräusch wie das Herunterlassen eines Rolladens im Nachbarhaus und einiges mehr. Hier muss man in Habtachtstellung sein. Dieses Angstverhalten ist Ghanas zentrales Problem: Sie ist (noch) schnell aus der Ruhe zu bringen und wird dann hektisch und schwer kontrollierbar.
Nach zwei Monaten Pflege stellen wir allerdings fest, dass sich Ghana an einige Schreckauslöser bereits gewöhnt hat und vermutlich, da sie sehr neugierig ist (was für ihre Intelligenz spricht), durch Erfahrung ruhiger werden wird. Unsere durch und durch gelassene Ersthündin ist ihr da ein großes Vorbild. Ein Stadthund wird die kleine Ghana aber vermutlich nie. Die Reizüberflutung wird ihre Gewöhnungsfähigkeit nach jetziger Einschätzung überfordern. Ihre Reizschwelle ist eher niedrig und sie ist schnell zu verunsichern. Dann greift sofort der Fluchtreflex. Fazit: Ein ländliches Zuhause bei körperlich aktiven Menschen, die trotzdem innere Ruhe ausstrahlen und ihr Sicherheit geben, in Kombination mit einem souveränen Ersthund – das wäre für Ghana ideal (wobei der Ersthund vielleicht verzichtbar wäre, wenn ihr Herrchen oder Frauchen die für sie nötige Zeit widmen).
Zum „Herrchen“ ist folgendes Wichtiges zu sagen: Ghana hat (noch) Angst vor Männern! Sei es, weil sie selbst schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hat oder weil ihr ihre Mutter diese Angst mitgegeben hat. Wann immer sie vor Männern flüchten kann, tut sie es. Ist ihr – z. B. an der kurzen Leine – diese Flucht bzw. Distanz verwehrt, knurrt sie die meisten Männer an, auf dass ihr diese ja nicht zu nahe kommen. Man(n) muss ihr Zeit geben, Vertrauen zu fassen! Im Alltag zeigt sich diese Männerphobie darin, dass sie sich vom Pflegefrauchen einfangen, das Geschirr anlegen und anleinen lässt, vom Pflegeherrchen aber nicht. Hier flüchtet sie durch die ganze Wohnung. Solange das Frauchen helfen kann, ist alles gut. Wenn dieses aber mal nicht da sein kann, wird es sehr schwierig, Ghana einzufangen und mit ihr Gassi zu gehen. Als eine Maßnahme der Vertrauensbildung übernimmt das Herrchen fast ausschließlich die Fütterung. Immer gibt es etwas Leckeres aus Männerhand. Das hat ihre Zuneigung ein wenig verbessert. Doch bleibt sie bisher distanziert. Zeit und liebevolle Fürsorge sind hier wohl die besten Voraussetzungen, um ihr die Männerangst (zumindest gegenüber ihren Bezugspersonen) zu nehmen.
Bleibt abschließend noch zu sagen: Ghana ist stubenrein, kann ganz toll Treppen steigen, hat Wachhundqualitäten (schlägt bei Fremden im Haus an, ist aber kein Kläffer), hat keine übertriebenen Jagdambitionen (in Mauselöchern zu buddeln, ist jedoch toll), geht super an der Schleppleine (an der kurzen Leine zieht sie noch, aber dies wird besser bzw. könnte durch konsequentes Leinentraining sicher abtrainiert werden). Jetzt fehlt ihr nur noch das endgültige Zuhause, in dem sie alt werden kann – denn dies soll ja, wie wir gehört haben, bei einem Schnauzer-Mix vorprogrammiert sein ;-).
Ghanas Pflegefamilie C. & A. aus der Eifel
20. April 2019
16. April 2019
5. April 2019
Obwohl Ghana noch keine zwei Wochen in Deutschland ist, hat sie sich schon richtig gut eingelebt. Sie war von Anfang an stubenrein und hat sich von Hündin Gentle zeigen lassen, wie das Treppensteigen funktioniert. Sie hat es schnell begriffen und flitzt jetzt sichtlich stolz mehrmals täglich die Treppe rauf und runter. Ghana ist bei ungewohnten Geräuschen zwar immer noch etwas schreckhaft, aber sie trägt ihre Rute die meiste Zeit schon stolz erhoben. Beim Hundespaziergang läuft Ghana prima an der Leine und orientiert sich dabei an Gentle. Es gibt in der Natur ja soo viel zu entdecken! An einer langen Schleppleine darf sie auch über große Wiesen rennen und ist dabei überglücklich.
Ghanas Aussehen hat sich ein wenig verändert, da wir ihr einen Besuch bei der Hundefriseurin spendiert haben. Ihr ursprünglich drahtiges Fell ist nun von abgestorbenen Haaren befreit und schön weich geworden (siehe Bilder).
Für heute liebe Grüße
Christiane, Armin, Gentle und Ghana
3. April 2019
31. März 2019
Die Pflegestelle schreibt: Wir sind gerade vom ersten gemeinsamen Hundespaziergang zurück. Für Ghana ist natürlich alles ganz neu und aufregend, doch hat sie das ganz prima gemeistert. Gentle ist total lieb, hat ihre Führungsrolle angenommen und zeigt Ghana alles.
Wir Gentle seinerzeit müssen wir Ghana isn Haus und die Treppen hoch und runter tragen. Dann zittert sie vor lauter Angst... Aber wir sind sicher, dass sie sich daran gewöhnt und das bald auch alleine schafft.
Die erste Nacht in fremder Umgebung hat Ghana auch prima überstanden, die souveräne Gentle ist ihr Anker (s. Fotos).
30. März 2019
Ghana hat gestern das Tierheim in Schumen verlassen und ist heute wohlbehalten auf ihrer Pflegestelle angekommen.
Dort wird sie schon von Gentle, die auch aus dem Tierheim in Schumen kommt, erwartet.
14. Februar 2019
9. Februar 2019
23. Januar 2019
20. Oktober 2018
Ghana ist eine ganz fidele Hündin, die etwa im Juli 2017 geboren wurde. Als ganz kleine Hündin kam sie ins Tierheim nach Schumen und ist dort mit anderen Welpen zusammen aufgewachsen. Dementsprechend hat sie leider nichts außer dem Tierheim von innen kennengelernt und muss noch viel Neues entdecken!
Ghana ist knapp 47 cm groß mit einer zierlichen Statur. Sie hat hübsches, drahtig-struppiges Fell, das in der Sonne glänzt. Mit ihren Artgenossen ist Ghana absolut verträglich, wobei sie eine der schwächeren in ihrer Hundegruppe war.
Menschen gegenüber ist sie ganz lieb. Sie steht zwar nicht direkt in der ersten Reihe, aber wenn man sich mit ihr beschäftigt, fängt sie schon an die Aufmerksamkeit zu genießen.
Ihre anfängliche Scheu beim Spazierengehen hat sie überwunden und lief beim zweiten Mal schon wunderbar an der Leine mit. Trotzdem ist für sie alles noch fremd und sie sollte in ihrem Zuhause langsam und mit viel Verständnis an neue Situationen herangeführt werden.
Die süße Hündin ist gechipt, geimpft, kastriert und könnte jederzeit ausreisen. Vielleicht hat sie Glück und findet ihr Zuhause noch vor dem Winter?
17. September 2018
25. Juli 2018
20. Juni 2018
23. April 2018
29. März 2018
12. März 2018
20. Oktober 2017