Unsere Jovita (geb. ca. Juli 2021) ist mehr als bereit für den Schritt in ein neues Leben, das glücklicher sein soll als das, welches sie bisher im Tierheim verbringen musste. Mit ihren drei Brüdern Jemy (schon vermittelt), Joah und Jaden kam sie im September 2021 mit wenigen Wochen ins Tierheim in Schumen und ist dort mit vielen anderen Hunden aufgewachsen.

Von Anfang an zeigte Jovita sich als recht offene Hündin, die keine Angst vor uns Menschen hatte. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Hunde diese Offenheit über einen langen Zeitraum ohne engen Kontakt zum Menschen bewahren. Das Leben in einem großen Tierheim ohne viel Kontakt zu Zweibeinern kann auch zu einem Rückzug führen. Jovita ist uns glücklicherweise weiterhin freundlich gestimmt und freut sich über Besuch in ihrem Auslauf. 

Nichtsdestotrotz muss sie noch viel lernen und hat einiges nachzuholen, was Welpen, die in einer Familie aufwachsen, von Anfang an mitbekommen und für sie als erwachsene Hunde selbstverständlich ist. Jovita hat noch nie in einem Haushalt gelebt, kennt keinen Straßenverkehr, laute Geräusche oder schnelle Bewegungen. Alles Unbekannte birgt erst einmal das Risiko, dass sie sich erschrickt oder immer auch wieder einmal einen Rückschritt in ihrer Entwicklung macht. Das ist völlig normal. Von Interessenten wird in jedem Fall Geduld mit Jovita vorausgesetzt, denn sie braucht – wie alle Hunde, die noch nie in einem Haus gelebt haben – Zeit.

Es ist so schön, wenn man beobachtet, wie die Hunde langsam ankommen und aufblühen, wie sie die Welt entdecken und ihr Leben genießen lernen. Und besonders Hunde, die unter solch widrigen Bedingungen geboren werden und aufwachsen, haben es so verdient, dass man ihnen Zeit und Raum für ihre Entwicklung zugesteht. 

Jovita hat es im Herbst 2022 auf 54 cm Schulterhöhe gebracht, bei ihrem schlanken Körperbau wirkt sie aber gar nicht so groß.

Bei unserem Aufenthalt im Tierheim im März war sie immer mit dabei, wenn wir in ihrem Auslauf Leckerli verteilt haben. Jovita ist eine fröhliche und wirklich freundliche Hündin. An der Seite ihrer Menschen wird sie schnell Vertrauen aufbauen und gute Fortschritte machen, dessen sind wir uns sicher. Ein netter Ersthund könnte auch gern in ihrem Zuhause leben, da sie sehr gut sozialisiert und verträglich mit ihren Artgenossen ist.

Ihrer Ausreise steht nichts mehr im Wege, denn sie ist gechipt, geimpft, kastriert und wartet nur noch auf die passende Bewerbung!

Am 10. September 2021 wendete sich das Blatt für Jovita und ihre drei Brüder Joah, Jemy und Jaden. Die vier Geschwister waren etwa im Juli 2021 auf einem Hof als unerwünschter Nachwuchs geboren und wurden in einem Pappkarton ins Tierheim in Schumen gebracht. Immerhin ließen die Leute die weiße Mutterhündin kastrieren und holten sie am 13. September wieder ab. Die Welpen aber blieben…

Wir freuen uns, dass alle vier überlebt haben. Wie man auf den ersten Fotos aus September sieht, waren die vier eng miteinander, haben sich aneinandergekuschelt und auch gespielt. All das ist sehr wichtig für die Sozialisierung mit Artgenossen. Jovita war uns Zweibeinern gegenüber die offenste und man kann sehen, wie sie den Kontakt zugelassen hat und die Zuwendung auch genoss. Vor Berührung hatte sie keine Angst und mochte es, gestreichelt zu werden.

Den Winter über sind die Welpen zu schönen Junghunden herangewachsen und nun ist es wirklich an der Zeit, dass sie ein Zuhause finden, in dem sie all die Eindrücke sammeln können, die sie bisher nicht erleben konnten.

Jovita ist nach wie vor sehr offen und ist die erste, die am Zaun steht und auf uns wartet, wenn wir uns nähern. Wenn wir den Auslauf betreten, kommt sie auf uns zu, ohne dabei aufdringlich zu sein. Dieses Vertrauen in den Menschen wird ihr dabei helfen, sich positiv weiterzuentwickeln, nichtsdestotrotz muss man ihr Zeit zugestehen anzukommen.

Das Leben in einem Haus ist Jovita bisher fremd. Sie kennt weder ein Fernsehgerät, noch Küchenmaschinen oder Staubsauger. Das Laufen an Halsband oder Geschirr und Leine muss sie ebenfalls noch üben und Grundkommandos kennenlernen. Ihren ersten Spaziergang vor dem Tierheimgelände hat sie mutig gemeistert. Wir schätzen, dass sie eine Schulterhöhe von ca. 50-52 cm hat.

Bei einer so neugierigen Hündin wie Jovita wird dies an der Seite ihres Menschen kein Problem sein. Geduld und Einfühlungsvermögen setzen wir bei Interessenten immer voraus.

Jovita ist gechipt, geimpft und inzwischen auch kastriert. Jovita bedeutet Lebensfreude, und diese bringt die liebe Hündin mit (vorsichtig, es besteht durchaus die Gefahr der Ansteckung!). Sobald sie entdeckt wird, könnte sie den nächsten Transporter nach Deutschland nehmen!

6. März 2022