Tätigkeitsbericht 2023

 

 

Rückblick auf das Jahr 2023 –

unsere Herausforderungen und Erfolge! 

                                    

 

Als erstes möchten wir Ihnen, liebe Tierfreunde, unseren Unterstützern, Spendern, Adoptanten, Pflegestellen und Ehrenamtlichen herzlich danken, dass Sie uns auch in diesem Jahr wieder zur Seite gestanden haben. Auch dank Ihrer Hilfe konnten wir wieder einiges für die Tiere erreichen. Ohne Ihre wertvolle Unterstützung und Ihre Treue wäre das nicht möglich gewesen.

 

Das Jahr neigt sich mal wieder dem Ende zu und wir möchten berichten, was sich in 365 Tagen so alles getan hat.

 

Seit einigen Jahren haben wir ein sehr gutes, stabiles Team im Tierheim in Schumen. Jeder einzelne bringt täglich großen Einsatz, bei Wind und Wetter wird alles für unsere Hunde getan. Die Arbeit unseres Teams unterscheidet sich deutlich von der Arbeit in einem deutschen Tierheim, allein schon durch die Anzahl der Hunde im Verhältnis zu den Mitarbeitern. Ein großer Unterschied besteht auch darin, dass es leider keine regelmäßige Unterstützung durch Ehrenamtliche gibt. Das Tierheim ist durch Zlatinas Einsatz regional und inzwischen sogar überregional sehr bekannt geworden. Die Resonanz ist positiv, aber viele der Schumener Bürger haben ganz eigene Sorgen...

Um noch einmal zum Team zurückzukommen: was alle verbindet ist die Liebe zu den Hunden. 

 

Dreimal im Jahr jedoch ist ein Team von Ehrenamtlichen aus Deutschland im Tierheim. Dieses Jahr waren im Frühling, im Sommer und im Herbst sehr viele helfende Hände vor Ort. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken. Niemand hat die Kosten, die privat getragen wurden (Flug, Hotelkosten) und Mühen gescheut und von morgens bis abends mit angepackt und geschuftet. Und niemand hat gemeckert, dass es tagsüber nur das zu essen gab, was abends nach Feierabend im Lieblingsmarkt Kaufland besorgt wurde. Kaffee gab es jedoch immer reichlich. Die Kaffeemaschine kennt keine Pause, wenn die „Deutschen“ da sind. Sie läuft sozusagen non-stop.  :-) 

 

Der Tag beginnt gemeinsam mit einem bulgarischen Frühstück im Hotel, das immer für alle gebucht wird. Man fühlt sich dort bereits wie zu Hause. Der Arbeitstag endet ebenfalls gemeinsam in unserem Stammlokal. Nettes Ambiente, superfreundliches Personal und - vor allen Dingen - lecker Essen, auch für die Vegetarier und Veganer. Bestes Restaurant am Platz. 

 

Baumaßnahmen im Tierheim: Anfang des Jahres wurde wieder ein Teil der Hundehütten gegen neue gut isolierte ausgetauscht. Möglich wurde das durch unseren Winteraufruf aus 2022. Die alten Zäune wurden und werden noch peu à peu erneuert und gegen höhere und stabilere ausgetauscht. Die Ausläufe auszubessern ist auch eine kontinuierliche Aufgabe, da die extremen Witterungsbedingungen dem Beton ganz schön zusetzen. Vor wenigen Wochen erst kam eine riesengroße Ladung Schotter und das bedeutete Knochenarbeit. Schubkarre für Schubkarre wurde das Material von den Mitarbeitern in verschiedene Ausläufe gefahren und dort ausgebracht, um dem Matsch und den Pfützen den „Kampf anzusagen“. 

 

Endlich, endlich ist es uns auch gelungen, ein neues Auto für das Tierheim zu besorgen. Es kam gerade zur richtigen Zeit, denn das alte hatte seinen Geist für immer aufgegeben und war reif für den Schrottplatz. Es brauchte Unmengen an Öl, hat Unmengen von schwarzen Wolken rausgeblasen und Rückwärtsfahren war eine Herausforderung. Gerade am Berg.  :-)

Nun kann Pavlin, der jeden Tag für unser ganzjähriges Kastrationsprogramm in der Weltgeschichte herumfährt, um alles, was vier Beine hat, einzufangen, wieder unbesorgt ins Auto steigen.

 

Mit unseren Vermittlungen in diesem Jahr können wir auch zufrieden sein. 167 Hunde durften das Tierheim verlassen und in ihr Für-immer-Zuhause ziehen und auch 11 Katzen winkte das Glück. Das Tierheim soll immer nur Sprungbrett für die Hunde und Katzen in ein besseres Leben sein, es ist kein Ort, an dem Tiere dauerhaft leben sollten... Deshalb wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Werbung machen, wenn in Ihrem Umfeld jemand ein Haustier sucht oder möglicherweise als Pflegestelle unterstützen würde.

Besonders freute es uns, dass auch wieder so viele alte und gehandicapte Hunde entdeckt wurden, die uns immer besonders am Herzen liegen. Um nur einige Beispiele zu nennen: 

 

 

 

Hunde, die mit körperlichem Handicap geboren oder das in der Welpenzeit angelegt wurde und Hunde, die aufgrund eines Unfalls mit einem körperlichen Handicap leben müssen, unter alten Frakturen leiden oder Probleme mit dem Bewegungsapparat haben sowie Staupe-Überlebende

 

 

Unsere Senioren und blinden Hunde

 

 

Alte Hunde und Langzeitinsassen

 

 

Weitere kranke Hunde, die aufwendige Diagnostik / Behandlung benötigen

 

 

Besonders freuen wir uns auch für die armen „Langzeitinsassen“, die bis zu 11 Jahre im Tierheim in Dobrich „ausharren“ mussten. Nach eingeführten Umstrukturierungen und - soweit dies den Mitarbeitern im Rahmen ihrer begrenzten Zeit möglich war - einem schrittweisen "Sozialisierungsprogramm" ist es uns gelungen, auch viele schüchterne Hunde aus dem Tierheim in Dobrich vermitteln zu können.

 

Mit den ängstlichen Hunden in Schumen arbeiten unsere Tierheimleiterin Zlatina und die Mitarbeiter weiterhin, um sie peu à peu auf ein Leben in Deutschland vorzubereiten.

 

Besonders für die schüchternen Hunde, aber auch für die medizinischen Notfälle, von denen immer noch einige auf Diagnostik und Operationen in Deutschland warten, suchen wir händeringend nach Pflegestellen. Für diejenigen, die in ihrer Entwicklung schon weiter sind, sehr gerne auch direkt Endstellen.

 

Wir stellen Ihnen hier noch einige Hunde vor, die teilweise schon länger im Tierheim leben und dringend ein Zuhause suchen:

 

Lego

 

Watson

 

Jackson

 

Damon


 

Jakira

leidet unter Epilepsie und hat großen Stress im Tierheim

 

Nimah

 

Wawa sucht eine Pflegestelle im Raum Frankfurt, sie wartet auf eine Operation

 

Tiya

 


 

Für das kommende Jahr haben schon wieder einige Tierfreunde Interesse bekundet, mit ins Tierheim nach Schumen zu fliegen. Wir freuen uns immer über Unterstützung, besonders wird diese auch in der Sozialisierung der ängstlichen Hunde benötigt, damit auch diese bald ihre Chance bekommen, ein Zuhause zu finden. Wer Interesse hätte, sich das Tierheim und die Arbeit vor Ort anzusehen, kann sich sehr gern bei uns melden. 

 

Nun möchten wir Ihnen noch die Geschichten einiger Glückspilze vorstellen. 

 

 

Shadow aus Dobrich, der nie zur Vermittlung angeboten wurde, musste unglaubliche 10 Jahre im Tierheim aushalten... Wir haben aber das Gute in ihm gesehen und er hat seine Chance bekommen und sein Glück sowie ein kuscheliges Orthopädie-Körbchen gefunden!

 

 

 

 

 

Unser Sanyo hat auch eine besondere Geschichte. Er wurde nach der Kastration wieder an seinen Ort zurückgebracht, kam aber freiwillig wieder ins Tierheim zurück und stand eines Morgens vor dem geschlossenen Tor... Das war seine beste Entscheidung!

 

 

Unser Santosh, riesig, schüchtern und mit Handicap konnte in sein Zuhause ziehen. Sein bester Freund Janusz durfte ihm folgen und etwas später sogar noch Felicity! Eine – für uns – unglaubliche Glücksgeschichte!

 

 

Der liebe, alte und blinde Riese Stevie (drei „Baustellen“ – groß, alt, Handicap – in einem Hund vereint) hat ein Herz gerührt und das große Los gezogen.

 

 

 

 

Ebenso hat sich jemand nicht von den „Handicaps“ und Krankheiten abschrecken lassen und unseren alten, blinden und zudem auf Herzwurm positiv getesteten Alfi adoptiert!

 

Rechts: Alfi mit seiner Freundin Holli

 

 

Es warten noch weitere medizinische Notfälle, bei denen wichtige Behandlungen und Operationen anstehen, die nur in Deutschland durchgeführt werden können. Einige Beispiele sind z.B. Wawa, Cassy, Ouzo, Amela und möglicherweise Paddington. Wir suchen für diese Hunde Pflegestellen im Rhein-Main-Gebiet und/oder Spender für die medizinische Versorgung. 

 

Aktuell befinden sich 25 Hunde auf Pflegestellen, die noch auf ihre Dosenöffner und ihre eigenen Körbchen warten. Wir sind auch unseren Pflegefamilien sehr dankbar dafür, dass sie die Hunde aufnehmen und behutsam auf ihr neues Leben vorbereiten. Es gibt doch immer wieder Interessenten, die „ihren“ Hund vorher kennenlernen möchten. 

 

Worauf wir wie immer sehr stolz sind, sind unsere Kastrationszahlen. Denn leider wird nur durch Kastrationen vor Ort in den Ländern wirklich etwas bewirkt. Ausschlaggebend sind die Anzahl der kastrierten Tiere sowie ein längerfristiges Engagement. Dadurch wird so viel Elend im Vorfeld verhindert. Wir sind auf einem wirklich guten Weg. In der Stadt Schumen hat sich die Zahl der Straßenhunde deutlich und merklich reduziert. Die Bewohner kennen „ihre Hunde“, um die sie sich an ihrem Wohnblocks kümmern. Taucht mal ein Neuer auf, wird sofort ein Signal an das Tierheim gesendet und Pavlin düst sofort mit dem nun neuen Caddy los, um eben genau diesen Neuen zur Kastration abzuholen.

 

Im Jahr 2023 wurden in Schumen und Umgebung 1.784 Tiere kastriert.

davon 347 Hündinnen

davon 220 Rüden

davon 914 Katzen

davon 303 Kater

 

Wenn wir hochrechnen, wieviel Ungeborene durch Kastrationen vor großem Leid bewahrt werden, erhöht sich die Zahl jedes Jahr um ein Vielfaches…

 

Für das Angebot der ganzjährigen Kastrationen fallen monatlich erhebliche Summen an. Aber in diesem Punkt ist das ganze Grund zur Hoffnung-Team sich einig, dass wir gerade an Kastrationen nicht sparen dürfen! Hierfür sind wir dringend auf Spenden angewiesen und für jeden noch so kleinen Betrag dankbar.

 

Zum Schluss haben wir noch eine weniger gute Nachricht, die uns alle sehr bedrückt. Die Finanzierung des Tierheims in Dobrich, die vorübergehend zugesagt war, läuft nun leider aus. Es fehlt leider an Ressourcen, weshalb sie nicht verlängert werden kann. Wie es mit dem Tierheim weitergeht, steht in den Sternen. Wie die meisten von Ihnen bereits wissen, war Grund zur Hoffnung in der Notsituation eingesprungen und hat Vermittlungshilfe für die Hunde, die im Tierheim waren, angeboten. Es war und ist nicht einfach, denn auch im Tierheim in Schumen warten ca. 250 Hunde auf ihr Zuhause. Wenn wir nun 200 weitere Hunde versuchen unterzubringen, heißt das nicht, dass wir automatisch mehr vermitteln. Bei konstanten Vermittlungszahlen hat das zur Folge, dass die Hunde schlicht und ergreifend viel länger im Tierheim sitzen…

 

Da jedoch von anderen Vereinen zugesagte Hilfsangebote für das Tierheim in Dobrich leider ausblieben, ist die Not noch größer und die Mitarbeiter baten uns, die Hunde nicht im Stich zu lassen. Wir werden uns bemühen, die Hunde, die noch auf unserer Homepage zu finden sind, zu vermitteln. Dabei benötigen wir dringend Hilfe in Form von Endstellen, Pflegestellen, Tierheimen, die gerne auch nur einmalig Hunde aufnehmen und in letzter Konsequenz auch wieder Geld, um wenigstens diese Hunde bis zur Vermittlung weiter versorgen zu können.

 

Das wird ein großes Loch in unsere Vereinskasse reißen und so sind wir noch mehr als bisher auf Spenden angewiesen. Vielleicht können Sie uns helfen, indem Sie viele Menschen über die Notlage informieren. Vielleicht finden sich weitere Spender, vielleicht sogar ein großzügiger Sponsor, der bis zur Vermittlung der Hunde helfen kann. Wir geben die Hoffnung nicht auf, denn wir sind „Grund zur Hoffnung“. 

 

Wir haben nicht viele Wünsche, aber vielleicht wird dieser eine Herzenswunsch, den Dobricher Hunden noch helfen zu können, mit Ihrer Hilfe erfüllt.

    

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr. 

 

Das Team von Grund zur Hoffnung e.V.

 

 

Notfelle der Woche

 

Spottys Bruder durfte schon vor einiger Zeit das Tierheim verlassen, Spotty musste leider zurückbleiben. Wir hoffen, dass auch seine Ausreise nicht mehr lange auf sich warten lässt!

 

Taju wünscht sich zu seinem ersten Geburtstag nichts sehnlicher als eine liebe Familie und ein eigenes Zuhause! Wer erfüllt ihm diesen Wunsch?

 

 

Spendenkonto

Grund zur Hoffnung e.V.

 

Sparkasse Oberhessen

IBAN:

DE22518500790027115152

BIC: HELADEF1FRI

 



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